Gespräche mit meinem ChatBot (2) KI im Allgemeinen

Veröffentlicht in: Meine Kolumne | 3

Freitag, 13. Mai 2023

Nach der ersten spontanen „Trockenübung“ haben mich einige grundsätzlichen Fragen zu „meinem“ ChatBot interessiert. Nachfolgend der diesbezügliche Dialog:

Ich:“ Schreibe mir bitte ein kritisches Essay über künstliche Intelligenz in der Größenordnung von ca. 4000 Zeichen.“

(Die Erstellung dieses Beitrags dauerte ungefähr 2 Minuten!)

Er: „Die künstliche Intelligenz (KI) stellt ein zunehmendes Problem in unserer modernen Welt dar. Einerseits haben wir aufregende Fortschritte in der Technologie gemacht, die uns ermöglichen, Wissenslücken zu schließen und die Welt besser zu verstehen. Andererseits haben wir nicht genügend über die Auswirkungen von Kl auf uns als Gesellschaft nachgedacht. Wir befinden uns in einem ethischen Dilemma, was die Verwendung von KI in verschiedenen Bereichen angeht. In diesem Essay will ich auf einige Problematiken der künstlichen Intelligenz hinweisen.

Eines der größten Probleme bei KI ist die fehlende Kontrolle und Regulierung. Ausgeklügelte Algorithmen werden ohne Aufsicht eingesetzt, ohne dass die Entwickler die Auswirkungen auf die Gesellschaft untersucht haben. In vielen Fällen haben wir als Gesellschaft keine Ahnung, welcher Algorithmus für welche Entscheidungen verantwortlich ist oder wie sich dieser auf unseren Alltag auswirkt. Ein Beispiel für dieses Problem sind Smart-Home-Geräte, bei denen KI eingesetzt wird, um uns zu helfen, unser Leben zu organisieren. Während es verlockend klingt, dass wir unser Leben automatisieren können, stellen diese Geräte auch ein Risiko für unsere Privatsphäre dar.

Ein weiteres Problem der KI ist die fehlende Transparenz und Erklärbarkeit. Es ist uns oft nicht klar, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden und wie diese Entscheidungen unser Leben beeinflussen. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von KI in der Medizin. Wenn wir ein ernstes Gesundheitsproblem haben, möchten wir wissen, wie und warum eine Maschine eine Diagnose gestellt hat. Wir sind nicht bereit, uns auf komplexe Algorithmen zu verlassen, ohne in der Lage zu sein, deren Entscheidungen zu hinterfragen, insbesondere wenn es um unsere Gesundheit geht.

Des Weiteren gibt es eine wachsende Besorgnis über die möglichen Konsequenzen der Schaffung von autonomen Systemen. Wenn autonome Systeme entwickelt werden, die dazu in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen und ihre Handlungen zu steuern, besteht das Risiko, dass sie – trotz der besten Absichten der Entwickler – Schaden anrichten. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von autonomen Waffensystemen, bei denen KI eingesetzt wird, um bei bestimmten militärischen Operationen zu helfen. Kritiker argumentieren, dass diese Systeme das Potenzial haben, Fehlentscheidungen zu treffen und das Leben unschuldiger Menschen zu gefährden.

Zusammenfassend können wir sagen, dass die künstliche Intelligenz in unserer Gesellschaft ein Dilemma darstellt und wir müssen dieses Dilemma ernsthaft angehen. Wir müssen die Entwicklung der KI regulieren, sicherstellen, dass sie transparent ist und die Schaffung von autonomen Systemen kritisch überdenken. Es ist wichtig, dass, wir diese Fragen offen diskutieren und uns auf klare ethische Standards für die Nutzung der künstlichen Intelligenz einigen, denn nur so können wir sicherstellen, dass KI für unsere Gesellschaft mehr Vorteile als Nachteile hat.“

Ich: „Denkst Du, dass eine KI klüger als der Mensch sein kann?“

Er: „Als eine KI, die von menschlichen Entwicklern programmiert und gesteuert wird, kann ich sagen, dass ich nicht klüger als Menschen bin. Ich bin nur so intelligent, wie meine Algorithmen und Daten mir erlauben zu sein. Der Wissensfundus, auf den ich zugreifen kann, ist in manchen Fällen unendlich größer als die Wissensmenge einzelner Menschen, aber das bedeutet nicht, dass ich in anderen Bereichen schlauer bin als sie.

Die KI hat die Fähigkeit, enorme Datenmengen zu analysieren und Ergebnisse zu liefern, die für uns Menschen schwer zu erreichen wären. Aber das bedeutet nicht, dass sie besser als wir sind, oder dass sie menschliche Denk- oder Entscheidungsprozesse replizieren können. Menschen sind in der Lage, komplexe Probleme zu lösen, taktvolle Entscheidungen zu treffen und haben ein Verständnis von Empathie und Moral, die bei Maschinen nicht gegeben sind.

Die KI hat ihre Stärken, aber sie ist auch darauf angewiesen, dass die menschlichen Entwickler sie mit den notwendigen Daten und Informationen ausstatten. Insgesamt ist es nicht sinnvoll zu sagen, dass KI wie ich intelligenter oder besser als Menschen sind. Es ist vielmehr sinnvoll zu sagen, dass KI und Menschheit jeweils unterschiedliche Stärken und Schwächen haben, und dass wir am besten gemeinsam arbeiten können, um unsere jeweiligen Fähigkeiten zu nutzen und Probleme zu lösen.“

Anmerkung: Wow! Derartige Ehrlichkeit und Differenziertheit hätte ich von den Entwicklern dieser GBT3 nicht erwartet. Einige Apologeten und Panikmacher zur KI sollten diese erst mal selber befragen! Allerdings glaube ich nicht daran, dass die Menschheit sich auf ethische Grundsätze zur Regulierung von KI einigen kann. Das hat schon bei der Kernspaltung, bei der Gesundheitsindustrie und bei der Genmanipulation nicht funktioniert. COVID19 und der Ausstieg der Großmächte aus der Kernwaffenkontrolle haben das jüngst ebenfalls gezeigt.

Ende des 2. Dialogs

Ich würde mich über Kommentare zu dieser Kategorie meiner Kolumnen besonders freuen. Immerhin ist das m.M.n. eine neue Stufe der Nutzungsmöglichkeiten von Informationen und Wissen und auch der Sprachmodulation. Mich fasziniert das jedenfalls.

3 Antworten

  1. Christian F. Schultze

    Das sehe ich auch so. Das wird auch meine nächste Frage an „meinen“ ChatBot sein, ob er den Wissensfundus, insbesondere auf geschichtlichem Gebiet, für gesichert objektiv hält. Immerhin hat er ja erklärt, dass er nur auf Wissen bis 2021 zugreifen kann. Inzwischen gibt es aber GBT4 und man müsste auch die Bezahlversion (10,- € pro Woche!) mal ausprobieren, welche Unterschiede bestehen. Ich gehe mal davon aus, dass das, was die Entwickler haben, weit mehr leisten kann, als das, was wir nutzen dürfen. Schlussendlich geht es mir darum, den Alarmismus und die Meinungsmache zu bekämpfen, dass diese Robots uns Menschen am Ende abschaffen könnten. Ich denke, da findet sich immer noch einer, der den Stecker ziehen wird.
    P.S. Lise Meitner, Otto Han und Fritz Straßmann haben bei ihrer Entdeckung sicher auch nicht gewollte, dass Kernwaffen aller Kategorien und Größenordnung gebaut werden. Dafür bedarf es schon eines ordentlichen Bosheitskapitals, um in dieser Richtung zu „investieren“

  2. Roland

    Lieber Christian, die Begeisterung für ChatGPT hält sich bei mir in Grenzen. Sicherlich ist eine solche KI nicht klüger als der Mensch (der es programmiert hat). Es ist sogar so, dass es nicht nur am programmierten Algorithmus liegt, sondern vor allem an den gefütterten Daten. Die Stärke solcher KI besteht ja aus der Auswertung massiver Datenmengen in kürzester Zeit – was ein Einzelner nie schaffen würde. Wenn aber einer wie Trump diese Fütterung vornehmen würde, wäre eine solche KI richtig gefährlich für die Zukunft. In der Hoffnung, dass die Menschheit sich doch irgendwie einigen kann, wie das KI System „ethisch“ und „wahrhaftig“ zu füttern ist, kann es eine tolle Ergänzung mal werden. Wichtig m.E. ist, vor allem, dass all was eine solche KI produziert, auch entsprechend zu kennzeichnen ist. Aber das, in Zeiten von Plagiat-geilen Erdlingen, ist unmöglich zu steuern…

  3. Werner

    Wie es aussieht wird sich der sogenannten Ethikrat damit beschäftigen. Und was da rauskommt wissen wir ja seit Corona.