Afghanistan und andere Katastrophen

Veröffentlicht in: Meine Kolumne | 0

Montag, 26. Mai 2021

Nun sind sie also raus aus dem Hindukusch: Die westlichen Demokratiebringer aus Anglo-Amerika und ihre NATO-Verbündeten haben nach 20 Jahren „Friedensmission“ Afghanistan im Juni dieses Jahres das Land klammheimlich verlassen. Auch die letzten 264 deutschen Freiwilligen wurden nach Hause geholt und niemand der Befehlshaber stand an den Flughäfen bereit, um die tapferen Verteidiger der Demokratie, westlicher Freiheit und afghanischer Frauenrechte mit Blumen, Winkelementen oder Konfetti in Empfang zu nehmen.

Hierzulande greinen Oppositionelle, dass es doch eine Schande sei, dass die kriegsfreiwilligen Söldner der deutschen NATO-Streitkräfte zu ihrer Rückkehr aus dem fernen Osten nicht mit Beifall und in Ehren empfangen worden seien. Schließlich seien 59 Tote und hunderte Verletzte unserer Streitkräfte aus diesem „Befriedungskampf“ hervorgegangen! (Nebenbei sind auch noch über 12 Milliarden Euro Steuergeld sinnlos verpulvert worden.) Könnte es sein, dass unsere Regierung die Wahrheiten hinter diesem 20jährigen Krieg besser verstanden hat, als diese Freunde der Soldempfänger? Immerhin führte die Niederlage der Sowjets in Frühjahr 1989 zum Zusammenbruch des kommunistischen Sowjetreiches und vielleicht auch zur deutschen Wiedervereinigung.

Was die Truppen dieser Willigen im fernen Land für Elend und Verwüstung wirklich angerichtet haben, werden wir hier unten wohl niemals erfahren! Und es ist auch nicht so, dass nur die Drahtzieher in Washington oder Berlin für die dortigen Mördereien und Räubereien verantwortlich sind. Schuld sind alle, die diese Politik immer wieder gewählt haben und sie stützten! Verantwortlich ist auch jeder einzelne Soldat, der sich für diese Mission hat kaufen lassen, egal, welcher Waffengattung oder Spezialeinheit er angehörte: Er musste nicht dorthin! Sein Einsatz war freiwillig und er nahm Geld dafür!

Dies gilt ebenso für die 3300 BRD-Armeeangehörigen, die derzeit in den anderen 20 Einsatzgebieten dieser Welt „dienen“! Jeder Soldat, jeder Polizist, jeder „Helfer“ ist persönlich für seine Entscheidung verantwortlich und kann sich bis in alle Ewigkeit nicht auf einen „Befehlsnotstand“ zurückziehen. Wissen ist eine Holschuld! Und heute kann jedermann wissen, was wirklich vorgeht; insbesondere Angehörige der bewaffneten Organe.

Und niemand aus unserem Volk sollte der Naivität anheimfallen, dass „Polizeieinsätze“ zur Durchsetzung von Staatsdoktrinen, früher, wie heute, ob von Soldaten oder Polizisten ausgeführt, ob im Ausland oder in der Heimat, irgend eine Legitimität haben könnten.

Legitim für Gewaltanwendung sind ausschließlich Selbstverteidigung und Verteidigung der Naturrechte.