doomsday clock

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Dienstag, 15. März 2023

Laut der Atomkriegsuhr „doomsday clock“ wurde gerade die „Zeit bis zur Mitternacht“ (der Menschheit) mit 90 Sekunden neu eingestellt. Das ist die kürzeste jemals getrimmte Zeitspanne auf diesem Label! Durch den russischen Angriff auf die Ukraine wurde die Gefahr des Einsatzes von Atomwaffen laut dem Uhrenstellerteam als extrem erhöht eingestuft. Angeblich war diese Gefahr noch nie so nah wie jetzt.

Es geht ja auch um viel für beide Seiten: Wenn die US-Neocons diesen Krieg verlieren, ist ihre Macht zu Ende. Verlieren ihn die Russen, wird es für die übrige Welt schwieriger, sich von der westlichen Hegemonie zu befreien. Der Krieg läuft seit geraumer Zeit auf allen Ebenen: wirtschaftlich, diplomatisch, militärisch – weltweit. Es ist der Dritte Weltkrieg, wie wir hier unten bereits mehrfach herausgearbeitet haben. Der republikanische Senator und mehrfache Präsidentschaftskandidat Mitt Romney, Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage, freut sich – auch im Zusammenhang mit den Kriegsvorbereitungen gegen Rotchina – dass es so gut gelungen sei, zwei slawische Völker in einen derart lukrativen Krieg für die USA zu treiben, bei dem kein us-amerikanisches Blut vergossen werden muss.

Es geht jedoch nicht nur um England und Amerika, es geht vor allem um uns, um die Zukunft Deutschlands und damit Westeuropas. Wenn der doomsday käme, finge Europa (bis zum Ural!) wahrscheinlich wieder in der Urgemeinschaft an. Amerika und China sind weit! Besinnen sich die Protagonisten jedoch noch, steht für uns die Frage: Können wir frei werden von der Angelsächsischen Kolonialherrschaft und können wir frei bleiben von einer russisch-eurasischen? Können wir darauf vertrauen, dass Brasilianer, Russen, Inder, Chinesen, Südafrikaner oder wer auch immer, der derzeitigen westlichen Unipolarität wirklich eine Multipolarität des friedlichen Miteinanders der verschiedenen Völker und Kulturen entgegenstellen wollen? 30 Jahre Huntingtons „Clash of Civilizations“ versus 75 Jahre allgemeine Deklaration der Menschenrechte. Würden wir das endlich schaffen?

Immerhin haben die US-Neocons soeben festgestellt, dass die Sprengung der Nordstrom-Gasröhren, die Westeuropa weiterhin mit preiswertem und umweltfreundlichem Russengas versorgen sollten, nicht durch unsere nordamerikanischen und norwegischen Freunde, sondern durch Sympathisanten Wolodimir Selenskys durchgeführt worden ist. Die aufgefundenen zwei Ausweise in der sichergestellten hübschen alten Segelyacht „Andromeda“ würden dies beweisen – irgendwie. Wie bei 9/11! Oder beim Irakkrieg Nr. 2! Brutkästen wurden allerdings keine gefunden! Insofern waren wir hier unten dann doch einigermaßen beruhigt, dass es weder die Russen, noch die Amerikaner oder die Norweger gewesen sind.

Nur – was machen wir jetzt mit den Ukrainern? Inwieweit ist der koksende Penisklavierist Wolodimir darin verstrickt? Können wir das jetzt so auf uns sitzen lassen und weiter Militärhardware in die Ukraine schicken? Denken unsere Regierungseliten vom Schlage Scholz, Baerbock, Habeck, Faeser und Lauterbach über derlei komplexe Fragestellungen nach? Womöglich könnte ein Atomkrieg verhindert werden, wenn man feststellen würde, dass es Freunde der Ukrainischen Regierung waren, die die VSA, die Russen wie auch unsere BRD samt ganz Westeuropa in eine solch prekäre Lage gebracht haben. Und wer hält Wladimir Wladimirowitsch dann davon ab, an Wolodimir Rache zu nehmen? Denn immerhin gehörte fast die Hälfte dieser Gastransportationsanlage der Russischen Föderation!

Andererseits: Sollte die Ukraine nach Ansicht der Neocons nunmehr genug zerfleischt und ausgelaugt worden sein, könnten sie ja demnächst vielleicht auf die Polen zurückgreifen. Die sollen inzwischen die schlagkräftigste Armee Europas besitzen. Und russophob waren sie schon immer…

Wir hier unten plädieren jedenfalls dafür, den Friedensaufruf der Damen Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer bestmöglich zu unterstützen. Das ist doch mal wirklich was ganz anderes, als sich andauernd von allem möglichen, gar von den VSA, emanzipieren zu müssen.