Dienstag, 1. Februar 2022
Während „draußen im Lande“ die Omicron-Seuche in nie gesehenem Ausmaß immer weiter um sich greift und die Inzidenzen galoppierend in den Himmel schießen, traf sich der Deutsche Bundestag vergangene Woche unter schwierigsten Sicherheits-Bedingungen zu einer Debatte über die Abwägung unveräußerlicher Grundrechte im Rahmen der Einführung einer allgemeinen Impfpflicht in der BRD. Aus „beruflichen“ Gründen waren wir hier unten gehalten, diese zukunftsbestimmende Debatte unserer Regierungsdarsteller sowie unserer hunderten Volksdeputierten anzusehen und anzuhören.
Beeindruckt waren wir vor allem davon, welche Strapazen die da oben auf sich zu nehmen bereit waren, um sich, weit verteilt und mit Gesichtsverdeckungsmasken versehen, im Plenarsaal des Berliner Reichstagsgebäudes Orientierung über die Chancen einer Impfpflicht als ultima ratio für den endgültigen Endsieg über das schlaue, sich ständig mutierende Corona-Virus verschaffen zu können. Die Aufmerksamkeit und Konzentration der Agierenden (m,w,d) war überwältigend!
Eine Leuchtfackel qualitätsorientierter Hofberichterstattung im deutschen Blätterwald, die Süddeutsche Zeitung, war am Tag danach von der Schönheit und Ernsthaftigkeit des Parlamentspalavers ebenso begeistert, wie die übergroße Mehrheit des gesamten deutschen Volkes, außer Alice Weidel:
Zitat: „Der Bundestag ist tatsächlich eine Volksvertretung. In der ‚Orientierungsdebatte‘ über die Impfpflicht repräsentierte er ungefähr das Spektrum an Meinungen, die auch in der Bevölkerung zu Corona, Impfen und Co. zu hören sind. Es gab erstaunlich schlichte Beiträge von Politikern, die sich bisher offenbar wenig mit dem Virus und seinen Eigenschaften beschäftigt haben. Warum es sie (m,w,d) dennoch ans Rednerpult drängte, bleibt ihr Geheimnis. Es gab abstruse Theorien vom rechten Rand, abenteuerliche Risikoberechnungen und falsche Behauptungen. Und es gab medizinisch fundierte Appelle, wie der Kampf gegen die Pandemie aussehen sollte und warum eine Impfpflicht dafür der richtige Weg ist. Inhaltlich neu war das alles nicht unbedingt, aber die Debatte legte die persönliche Prägung etlicher Parlamentarier offen, ihre Bedenken und das, was sie während der Seuche besonders bewegt.“
Besser hat bisher niemand unsere bescheidene Meinung in Worte gefasst. Insbesondere der Umstand, dass die Autoren*innen (m,w,d) Werner Bartens, Ramona Dinauer, Katharina Riehl, Jens Schneider und Kassian Stroh noch einmal auf die „Seuche“ da draußen hingewiesen haben, korrigiert nachhaltig die falsche Wahrnehmung unseres letzten Spazierganges über den städtischen Friedhof: Wir haben bislang einfach keine Seuchengräber gefunden!
Eberhard Franke
Corona
Impfen! Impfen! Impfen!
Draußen tobt das Morgenrot,
aber nach der fünften Spritze
da sind alle tot.
Miertschink
Lieber Christian,
man kann ja richtig sehen, wie schlecht es denen geht und sie sich nach der Spritze sehnen. Es wird denen aber danach sicherlich nicht besser gehen, sind doch die schlimmsten Nebenwirkungen davon schon öffentlich zu sehen.
Danke wieder für diesen Beitrag
Christian F. Schultze
„Das ist die Seuche dieser Zeit – Verrückte führen Blinde!“ Gloster in „König Lear“ von William Shekespeare