Donnerstag, 1. September2022
Liebe Leserschaft!
Es ist kein Zufall, dass ich im April dieses Jahres aufgehört habe, über das Weltgeschehen und meine Zeitgenossen zu glossieren. Die Zeiten sind für das Glossieren nicht mehr geeignet!
Der Weltkrieg, der am 11. September 2001 begonnen hat und am 14. Februar dieses Jahres in eine neue Phase getreten ist, hat mir im Frühjahr dieses Jahres die Sprache verschlagen. Ich hatte das Gefühl, dass es mir nicht länger ansteht, mich über meine Zeitgenossen zu mokieren, während sie von bösen Mächten gargekocht werden. Denn es ist eine Sache, dass man zwar erkennt, dass sich die Temperatur ganz allmählich erhöht, aber eine andere, dass man nicht weiß, wie man dem Kessel entkommt. Wenn man dann noch sieht, dass die meisten Mitmenschen, wie der besagte Frosch, gar nicht bemerken, was ihnen geschieht, verliert man glatt den Mut.
Über den Dingen steht in Wirklichkeit nur der, der nicht im Kessel sitzt!
Spätestens seit dem verlorenen Vietnamkrieg befindet sich die angelsächsische Weltmacht im Zerfall. Ihre Doktrin der Einzigartigkeit, ihr Exzeptionalismus, zerbricht in zunehmender Geschwindigkeit. Sie wird von einem primitiven, globalistischen „Mammonismus“ verdrängt. Die nationalistische Ideologie, die auf dem Postulat basiert, dass die Vereinigten Staaten von Amerika eine Sonderstellung gegenüber allen anderen Nationen einnehmen, wurde während des dreißigjährigen Afghanistankrieges von der reinen Geldgier der Globalisten des WEF verdrängt. Dieser pure Mammonismus befreite sich von aller Moral, aller Ethik, aller Kultur, aller Wissenschaft, sogar allem Religiösem, man kann wahrscheinlich sagen, von allem Geistigen.
Dieser Prozess verlief seit Beginn des neuen Jahrtausends nahezu unmerklich und drang in alle Gesellschaften und Nationen ein. Die einst „freiheitlich pluralistische westliche Wertegemeinschaft“ wurde unumkehrbar zu einer totalitären Macht, die gemäß ihrer Doktrin, festgehalten in The Project for the New American Century vom Jahre 1997, mit allen – in Worten: mit ALLEN – Mitteln versucht, die Welthegemonie zu erhalten.
Am 14. Februar dieses Jahres hatte der Kessel eine Temperatur erreicht, an dem einige Frösche aus dem heißen Bad gesprungen sind. Das waren beileibe nicht nur die Russen. Die Vasallen der Angelsachsen sitzen jedoch fast alle noch drin. Unter ihnen wir Deutschen! Und es steht zu befürchten, dass es ab jetzt nur noch wenige schaffen werden, dem Verkochtwerden zu entkommen.
Und es ist auch völlig offen, ob die Kesseltreiber jemals zur Verantwortung gezogen werden…