Wider den Schuldkult

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Mittwoch, 7. Juni 2023

Die Wirtschaftsmacht Deutschland hatte immer und hat auch heutzutage etwas Unerträgliches für alle seine Nachbarn, insbesondere für Franzosen, Angelsachsen und Polen. Die mehrfachen „Wirtschaftswunder“, die Deutschland seit dem Zollverein von 1833 erlebte, haben immer wieder den Neid und die Missgunst der Welt auf das deutsche Volk gelenkt. Niemand kann so richtig verstehen, wie es den Deutschen nach zwei derart verheerenden Kriegsniederlagen in so kurzer Zeit erneut gelingen konnte, die stärkste Wirtschaftsmacht Europas zu werden, welche das gesamte westliche Währungssystem bis jetzt am Leben hält.

Das Geheimnis war immer der Freihandel, den auch Ludwig Erhard – mutig und selbstbestimmt an den Siegermächten vorbei – nach 1949 in Westdeutschland ein weiteres Mal etablierte. Der freie Markt setzte die schöpferischen Kräfte der Menschen frei!

Das Narrativ der Angelsachsen, welches sie seit Versailles permanent in die Welt tragen, lautet, dass allein die Deutschen an der Katastrophe der Kriege des 20. Jahrhunderts die Schuld tragen. Der Revanchismus der Deutschen unter dem Nationalsozialismus nach den „Verträgen“ von Versailles, St. Germain und Trianon hatte jedoch eine Vorgeschichte, die uns und unseren Kindern nie erzählt wurde; genausowenig wie die Geschichte der Verbrechen der Franzosen und Briten in ihren Kolonialkriegen, die dem 1. Weltkrieg vorausgingen.

Aber eine Nation kann niemals „Schuld“ an Krieg, Verbrechen oder Aufschwung sein. Verantwortlich sind immer Individuen. Und Kriegsverbrecher und Kriegsgewinnler gab und gibt es in allen Völkern genug und darunter auch sehr hervorragende.

Im 2. Weltkrieg kamen nach immer noch streitigen Schätzungen bis zu 85 Millionen Menschen ums Leben, davon allein 27 Millionen Rusländer. Ca. 200.000 kamen durch die angelsächsischen Bombardements von Hiroshima und Nagasaki und – nach alten Listen des Roten Kreuzes – 275.000 in Dresden um. Die „Historikerkommission“ bezeichnete letztere Angaben allerdings als „nicht belastbar“ und „zumindest nicht nachprüfbar“. Im Report von 1948 hieße es ausdrücklich, die Angaben basierten auf Augenzeugenberichten, Zeitungsmeldungen oder Angaben anderer Hilfsorganisationen – und nicht auf eigenen Untersuchungen. Wieviele Deutsche bei den terroristischen Bombardements der anderen deutschen Großstädte umgekommen sind, wurde nie exakt erforscht.

Was ist jedoch aus den insgesamt fast vier Millionen deutschen Soldaten, die allein in US-Hand waren, geworden? Die Briten hatten in Nordwestdeutschland fast genauso viele Kriegsgefangene gemacht, nämlich 3,7 Millionen! Die Franzosen hatten weitere 245.000 Mann in Gewahrsam genommen. Und die Sowjetarmee musste Ende des 2. Weltkrieges noch etwa 2 Millionen deutsche Kriegsgefangene versorgen. Somit befanden sich am „Tag der Befreiung“ rund 10 Millionen deutsche Männer und Frauen in Gefangenschaft der Siegermächte.

Zu den umstrittenen „Wahrheiten weit am rechten Rand der deutschen Gesellschaft“ gehört bekanntlich auch die Behauptung, mehrere hunderttausende, ja bis zu einer Million deutscher Kriegsgefangener in US-Gewahrsam („Prisoners of War“ oder kurz PoWs) seien 1945/46 in den Rheinwiesenlagern gezielt ums Leben gebracht worden. Aufgebracht hatte diese These der kanadische Journalist James Bacque 1989 in seinem Buch „Der geplante Tod“. Die „professionelle Geschichtswissenschaft“ hat jedoch angeblich schon vor zwei Jahrzehnten detailliert nachgewiesen, dass Bacque Quellen selektiv ausgewertet, missverstanden oder ganz falsch interpretiert hat, um seine „These“ zu beweisen.

Nicht zuletzt sind von den 14 Millionen Ostdeutschen jenseits von Oder und Neiße, die von Polen und Russen vertrieben wurden, nur rund 8 Millionen in Mittel- und Westdeutschland lebend angekommen.

Geschichte wiederholt sich: Der französische Historiker Emmanuel Todd hat in seiner Schrift „Weltmacht Amerika – Ein Nachruf“ die Parallelen zum Untergang des Römischen Imperiums aufgezeigt. Die Ähnlichkeiten des heutigen West- Ost-Konfliktes zu den Ursprüngen des 1. Weltkrieges sind unübersehbar. Die Kriegstreiber sind überall am Werk! Und wer vielleicht noch daran zweifelt, dass die kriminelle Energie dieser Leute nicht dazu ausreicht, in Europa und China mal einen „kleinen“ Atomkrieg mit taktischen Nuklearwaffen vom Zaun zu brechen, der hat aus der Geschichte nichts gelernt. Sollten dabei noch einmal 85 Millionen Menschen umkommen, entspricht das ja auch lediglich einem Prozent der Menschheit!

Wir hier unten gehen davon aus, dass „die Völker“ aus der Geschichte weiterhin nichts lernen. Nach dem 3. Weltkrieg können sie dann aufs Neue gedankenlos ihrem Schuldkult frönen…

Lesen Sie dazu das Buch „Die Schuld lag nicht bei Deutschland“ von dem französischen Historiker Phillipp Simonnot!