{"id":2590,"date":"2020-11-17T20:02:00","date_gmt":"2020-11-17T19:02:00","guid":{"rendered":"https:\/\/cfschultze.de\/?p=2590"},"modified":"2020-12-04T09:23:37","modified_gmt":"2020-12-04T08:23:37","slug":"die-legende-von-der-ueberbevoelkerung-der-erde","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/cfschultze.de\/2020\/die-legende-von-der-ueberbevoelkerung-der-erde\/","title":{"rendered":"Die Legende von der \u00dcberbev\u00f6lkerung der Erde"},"content":{"rendered":"\n

Montag<\/strong>, 16. <\/strong>November<\/strong> 2020<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Thomas Robert Malthus wurde im Februar 1766 in der englischen Grafschaft Surrey geboren. Er starb am 29. Dezember 1834 in Bath, England. Malthus war ein britischer \u00d6konom, der heute zu den Vertretern der klassischen National\u00f6konomie gez\u00e4hlt wird. Er war der Inhaber des ersten Lehrstuhls f\u00fcr politische \u00d6konomie in England, der 1805 am College der East India Company im englischen Hertford errichtet worden war.<\/p>\n\n\n\n

Malthus stellte in seinen Arbeiten die These auf, dass die Bev\u00f6lkerung der Erde exponentiell wachse, die Nahrungsmittelproduktion aber nur linear zunehmen k\u00f6nne. Daraus schloss er: \u201eEin Mensch, der in einer schon okkupierten Welt geboren wird, wenn seine Familie nicht die Mittel hat, ihn zu ern\u00e4hren oder wenn die Gesellschaft seine Arbeit nicht n\u00f6tig hat, dieser Mensch hat nicht das mindeste Recht, irgend einen Teil von Nahrung zu verlangen, und er ist wirklich zu viel auf der Erde. Bei dem gro\u00dfen Gastmahle der Natur ist durchaus kein Gedeck f\u00fcr ihn gelegt. Die Natur gebietet ihm abzutreten, und sie s\u00e4umt nicht, selbst diesen Befehl zur Ausf\u00fchrung zu bringen.\u201c <\/em>[Adolph Blanqui, Geschichte der politischen \u00d6konomie in Europa.<\/em> Zweiter Band. Verlag Detlev Auvermann KG, Glash\u00fctten im Taunus 1971.]\n\n\n\n\n\n\n\n

Die Nationalsozialisten \u00fcbernahmen diese Denkungsart und leiteten daraus ihre Ideologie vom \u201eVolk ohne Raum\u201c ab. Niemand der 55 Millionen Deutschen zur Zeit des Schriftstellers Hans Grimm, der einem seiner Romane ebendiesen Titel gab, h\u00e4tte sich vorstellen k\u00f6nnen, dass einmal 83 Millionen Menschen auf zwei Dritteln der Fl\u00e4che des damaligen Deutschen Reiches derart \u00fcberern\u00e4hrt w\u00fcrden, dass sie t\u00e4glich nahezu ein Drittel der mit hohem Energieaufwand erzeugten Lebensmittel einfach wegwerfen k\u00f6nen\u2026<\/p>\n\n\n\n

Die heutigen Malthusj\u00fcnger um Henry Kissinger, Bill Gates, Klaus Schwab, George Soros u.a. pflegen ungeachtet dessen weiterhin diesen Zirkelschluss, welcher mit der schlichten Logik einer schw\u00e4bischen Hausfrau widerlegt werden kann. Denn der Grund f\u00fcr den progressiven Bev\u00f6lkerungszuwachs des 20. Jahrhunderts ist nicht die Sexlust der Menschen, sondern der ungeheure Aufschwung, den die Landwirtschaft und die Nahrungsg\u00fcterindustrie dank der Explosion der Energie- und Chemiewirtschaft infolge der Erd\u00f6l- und Erdgasnutzung nehmen konnten. In L\u00e4ndern der \u201eDritten Welt\u201c, die auf Grund vielf\u00e4ltiger beklagenswerter und kritikw\u00fcrdiger Umst\u00e4nde diese Produktivit\u00e4t nicht erreicht haben, sterben die Menschen, insbesondere die Kinder, an Unterern\u00e4hrung oder versuchen auszuwandern, wie seinerzeit die Deutschen aus dem Deutschland des 19. Jahrhunderts.<\/p>\n\n\n\n

Der Zusammenhang zwischen Bildungsstand, Aufkl\u00e4rung und Fertilit\u00e4tsrate ist u.E. bislang v\u00f6llig unzureichend untersucht worden, obwohl klar auf der Hand liegt, dass L\u00e4nder mit h\u00f6herem Bildungsniveau und h\u00f6herem Lebensstandard kaum die \u201eerforderliche\u201c Fruchtbarkeitsrate von 2,1 erreichen und die Gesamtrate weltweit sinkt.<\/p>\n\n\n\n

Quelle: Wikipedia<\/strong><\/p>\n\n\n\n

\"\"<\/figure>\n\n\n\n

Mit der Legende der drohenden \u00dcberbev\u00f6lkerung verschleiern die Neomalthusianer die wahren Gr\u00fcnde f\u00fcr das Elend der \u201eDritten Welt.<\/p>\n\n\n\n

Ein Bericht des Weltklimarates IPCC vom August 2019 – \u201eDie Erde in der Zange<\/strong>\u201c \u2013 warnte dieses Mal nicht vor dem baldigen Untergang durch den Klimawandel, sondern infolge des steigenden Fl\u00e4chenverbrauchs der Menschheit zur Produktion ihrer Nahrungsmittel. Der Verbrauch von Fl\u00e4chen sei eine Ressource, die kaum vermehrbar ist.<\/p>\n\n\n\n

Etwa 37 Prozent der weltweiten Landfl\u00e4che, ca. f\u00fcnf Milliarden Hektar, sind Agrarfl\u00e4chen. [Quelle: dpa] Die Landoberfl\u00e4che der Erde ohne Antarktis mit ihren rund 1,3, Mrd ha betr\u00e4gt rund 13,7 Mrd ha. Dazu z\u00e4hlen aber auch W\u00fcsten, \u00d6dland, Eisschilde und Hochgebirgsregionen. Im Bericht hei\u00dft es dazu: \u201eWas nutzbar ist, ger\u00e4t unter immer st\u00e4rkeren Druck. Denn eine wachsende Weltbev\u00f6lkerung ben\u00f6tigt mehr Raum, Nahrung und Energie. Als wichtigste Faktoren des Fl\u00e4chenverbrauchs gelten Land- und Forstwirtschaft, Siedlungsbau, Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung, Energieproduktion und Bergbau. \u2026So haben die Ackerfl\u00e4chen zwischen 1985 und 2005 weltweit um 154 Millionen Hektar zugenommen \u2013 das entspricht 4,3 mal der Fl\u00e4che Deutschlands. Dies insbesondere in den Tropen, wo die Umwandlung von Wald in Felder den wichtigsten Teil des Fl\u00e4chenverbrauchs darstellt. Damit verbunden ist ein dramatischer Verlust an Biodiversit\u00e4t und \u00d6kosystemleistungen wie etwa die Speicherung von Wasser oder Kohlendioxid (CO2). Zudem steht der landwirtschaftliche Fl\u00e4chenbedarf in unmittelbarem Nutzungskonflikt zum Fl\u00e4chenbedarf des Siedlungsbaus…<\/em><\/p>\n\n\n\n

Etwa 29 Prozent der weltweiten Landfl\u00e4che, ca. 3,9 Milliarden Hektar, sind Waldfl\u00e4che. Das meiste davon <\/em>[sind] W\u00e4lder, die wirtschaftlich genutzt werden. Nur rund 36 Prozent sind urspr\u00fcngliche Prim\u00e4rw\u00e4lder. Bei der Waldfl\u00e4che ist der Trend entgegengesetzt zur Entwicklung in der Landwirtschaft. Zwar stehen der Umwandlung von Wald in Agrarfl\u00e4chen in tropischen Gefilden Aufforstungen in Europa, Nordamerika und China gegen\u00fcber. Dennoch ist zwischen 1990 und 2010 ein weltweiter Waldverlust von 135,2 Millionen Hektar zu verzeichnen\u2026<\/em><\/p>\n\n\n\n

Etwa zwei bis drei <\/strong>Prozent der Landfl\u00e4che sind besiedelt. Das Bev\u00f6lkerungswachstum auf der Erde wird auch zu einem Anwachsen des Siedlungsbaus f\u00fchren. Bis 2050 erh\u00f6ht sich der Anteil der Siedlungsfl\u00e4che an der Landoberfl\u00e4che auf vier bis f\u00fcnf Prozent…<\/em><\/p>\n\n\n\n

…Nach Sch\u00e4tzungen des Global Land Outlook Report 2017 der UNCCD gehen vom Jahr 2000 bis 2030 j\u00e4hrlich zwischen 1,6 und 3,3 Millionen Hektar wertvolles Ackerland durch st\u00e4dtischen Fl\u00e4chenverbrauch verloren. Auszugleichen ist dieser Verlust nur durch weiteres Abholzen von W\u00e4ldern…<\/em><\/p>\n\n\n\n

Die Sch\u00e4tzungen, wie viel Fl\u00e4che auf der Erde degradiert<\/strong>, also versiegelt, \u00fcbernutzt oder ver\u00f6det ist, gehen weit auseinander. Laut Global Land Outlook Report 2017 der UNCCD sind weltweit zwischen einer Milliarde und sechs Milliarden Hektar Boden bzw. Fl\u00e4che degradiert. Der World Atlas of Desertification <\/em>[2018] des Joint Research Centre der Europ\u00e4ischen Kommission stellt die Lage dramatischer dar. Demnach sind inzwischen bereits 75 Prozent der weltweiten Landfl\u00e4che durch Erosion, Versalzung, \u00dcbernutzung oder Austrocknung degradiert. Pro Jahr komme eine Fl\u00e4che von der halben EU-Gr\u00f6\u00dfe hinzu berichten die Forscher. Bis 2050 k\u00f6nnten sogar 90 Prozent der Landfl\u00e4che degradiert sein\u2026\u201c<\/em><\/p>\n\n\n\n

Hier halten wir im Zitieren inne, denn wir hoffen, dass nicht nur uns hier unten, sondern auch dem geneigten Leser auff\u00e4llt, dass die durch den Bericht intendierte Panik jenseits einfachster mathematischer Regeln angesiedelt ist. Dazu nur zwei Beispiele: Wenn sich die (nach manchem Geod\u00e4ten viel zu hohe) Siedlungs- und Verkehrsfl\u00e4che derzeit bei 2 bis 3 Prozent der Landfl\u00e4che bewegt und der Trend zur Verst\u00e4dterung bis 2050 anh\u00e4lt, k\u00f6nnten dann auf f\u00fcnf Prozent gut 16 Milliarden Menschen Platz finden. Eine Zahl, die auch wir hier unten nicht erstrebenswert finden.<\/p>\n\n\n\n

Beispiel zwei: Aus anderen Quellen lesen wir, dass die ungenutzte Landwirtschaftsfl\u00e4che allein in der Russischen F\u00f6deration bei 20 Mio ha liegt. Belassen wir es jedoch bei den derzeit rund 1,45 Mrd ha Ackerfl\u00e4che und 3,55 Mrd Weideland der Erde sowie der im gleichen Report genannten j\u00e4hrlichen Zunahme von 154 Mio ha in den zwanzig Jahren zwischen 1985 und 2005. Wie kann man dann gleichzeitig behaupten, dass eine j\u00e4hrliche Degradierung von halber EU-Gr\u00f6\u00dfe \u2013 rund 5 Mrd. ha \u2013 und ein Verlust an Ackerfl\u00e4che zwischen 1,3, und 1,6 Mio ha vonstatten gehen? Allein die Agrarwirtschaften in Deutschland und Frankreich sprechen hierzu eine ganz andere Sprache !<\/p>\n\n\n\n

Wir hier unten glauben mit Fug und Recht sagen zu k\u00f6nnen, dass Panikmache wegen \u00dcberbev\u00f6lkerung nur f\u00fcr interessierte Kreise interessant ist, welche auch die Angst vor Krankheitserregern, wie sie auch genannt werden m\u00f6gen, oder vor Ver\u00e4nderungen des Weltklimas propagieren. Sie besitzen einfach nicht die Fantasie sich vorzustellen, zu welchen Leistungen wir Menschen f\u00e4hig sind. Ja sie gehen sogar soweit, dass sie uns absichtlich bereits bestehende Erfindungen und Technologien vorenthalten.<\/p>\n\n\n\n

Aber seien wir getrost: Wir lernen immer mehr, dieses Paradies Erde sinnvoll und verantwortlich f\u00fcr uns herzurichten. Gutes Karma kann Berge versetzen…<\/p>\n\n\n\n

Wer mag und Zeit hat, sollte diesen Beitrag lesen:https:\/\/michael-mannheimer.net\/2020\/11\/22\/pfizers-covid-19-impfstoff-ist-potentiell-toedlich-werden-bald-millionen-menschen-sterben\/<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Montag, 16. November 2020 Thomas Robert Malthus wurde im Februar 1766 in der englischen Grafschaft Surrey geboren. Er starb am 29. Dezember 1834 in Bath, England. Malthus war ein britischer \u00d6konom, der heute zu den Vertretern der klassischen National\u00f6konomie gez\u00e4hlt … Weiter<\/a><\/p>\n","protected":false},"author":22,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[2],"tags":[],"class_list":["post-2590","post","type-post","status-publish","format-standard","hentry","category-glossen"],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/cfschultze.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2590","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/cfschultze.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/cfschultze.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/cfschultze.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/22"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/cfschultze.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=2590"}],"version-history":[{"count":6,"href":"https:\/\/cfschultze.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2590\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":2601,"href":"https:\/\/cfschultze.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2590\/revisions\/2601"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/cfschultze.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=2590"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/cfschultze.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=2590"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/cfschultze.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=2590"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}} Christian Friedrich Schultze

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