Mädchenrochade

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Freitag, 19. Juli 2019

Frauenpower

Es ist vollbracht: Das Europaparlament hat die soeben demissionierte deutsche Verteidigungsministerin zur Präsidentin der (West-)Europäischen Union gewählt. Uns Beobachtern des BRD- und Welttheatervordergrundes wurde suggeriert, dass es mit dieser Inthronisation spitz-auf-knopf gestanden hätte. Dazu können wir nur sagen: Bis jetzt war es so, dass, was in den Beschlüssen der Bilderbergerbosse drin war, stets auch raus kam.

Damit wurden in Deutschland die diversen Rochaden der weiblichen Führerinnen (zuletzt Merkel, Kramp-Karrenbauer, von der Leyen, Barley), welche seit 2005 die Geschicke Deutschlands bestimmen, vorläufig abgeschlossen.

Noch ist nicht ganz sicher, wie Andrea Nahles aufsteigen könnte. Immerhin stehen bei der SPD auch die derzeitigen kommissarischen Vorständlerinnen Malu Dreyer und Manuela Schwesig für höhere Weihen bereit. Einen Ministerposten für die Pippi-Langstrumpf-Interpretin zu finden, ist offenbar nicht ganz einfach, denn dazu müsste die gegenwärtige Frauenquote in der deutschen Regierung nochmals erhöht werden. Immerhin sind bereits folgende Posten von Damen der deutschen politischen Elite besetzt: Justiz und Verbraucherschutz (BMJV) Christine Lamprecht, SPD; Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Franziska Giffey, SPD; Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Julia Klöckner, CDU; Verteidigung (BMVg) Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU; Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) Svenja Schulze, SPD; Bildung und Forschung (BMBF) Anja Karliczek, CDU.

Und was soll eigentlich aus den grünen Vorturnerinnen Annalena Baerbock, Katrin-Göhring-Eckardt und Claudia Roth werden? Sollten sich für diese Leuchten der weiblichen Gleichstellung nicht auch noch irgendwelche astronomisch dotierten Posten in der Berliner, Brüsseler, Straßburger oder Luxemburger Eurokratie finden lassen?

Uns hier unten kommt bei dieser famosen Weiberwirtschaft der unheilige Gedanke, dass hinter dem ganzen Treiben ein höherer Plan des Weltschicksals zu erkennen ist: Nachdem es gelungen ist, die Bundesrepublik Deutschland gegen die Wand zu fahren, sollte dies doch auch mit der EU möglich sein. Die dafür prädestinierten Weiblichkeiten haben inzwischen hier wie dort in die höchsten Ämter Einzug gehalten. Einer Annihilation des westlichen Kartenhauses sollte eigentlich nichts mehr im Wege stehen

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